Ras Mohammed
Der Nationalpark Ras Mohammed liegt nahe der Südspitze des Sinais. Es handelt sich um eine kleine Landzunge, die von vielfältigen Riffen umgeben ist. Dabei sind die Tauchplätze Shark und Yolanda Reef wohl die bekanntesten. Zwei große Korallensäulen mit einem Durchmesser von jeweils ca. 40 Meter, die bis direkt unter die Oberfläche aufragen bilden zusammen mit einer 10 – 15 Meter tiefer gelegenen sandigen Terrasse, dem „Sattel“, das Kernstück des Riffes.
Shark Reef
Am südlichen Ende des Ras Mohammed Nationalparks liegt das Shark Reef. Zwischen der Küste und den Riffblöcken ist ein wunderschöner Korallengarten aus den verschiedensten Korallenarten gewachsen. Auf der Außenseite der großen Korallensäule befinden sich Steilwände, die auf schwindelerregende 800 Meter abfallen. Während man an dieser einzigartigen Meereslandschaft entlang taucht öffnet sich auf der anderen Seite das Blauwasser und gibt Tauchern das Gefühl im Wasser zu fliegen.
Durch das Zusammentreffen des Golfs von Suez und des Roten Meeres bringen hier teils starke Strömungen eine außergewöhnliche Artenvielfalt an Unterwasserlebewesen mit. Die Südseite des Riffs, die der Strömung ganz besonders ausgesetzt ist, kleidet sich durch die wunderschönen purpurfarbenen Weichkorallen, welche hier dicht an dicht wachsen.
An den Steilwänden können riesige Schulen von Barrakudas beobachtet werden. Aber auch Schwärme von Makrelen, Fledermausfischen oder Nasendoktorfische sind hier zu bewundern. Der Tauchplatz trägt seinen Namen durch die regelmäßigen Besuche verschiedener Haiarten, die hier immer wieder vorbeikommen – nicht nur Riffhaie, sondern auch kräftige Hochseehaie.
Meist wird hier der klassische Drifttauchgang entlang des Riffes gemacht. Ein Stück weiter nördlich befindet sich die wunderschöne Korallenterrasse Anemone City, wo sich oft Schildkröten zwischen den namensgebenden zahlreichen Anemonen aufhalten. Diese kann bei guten Bedingungen als Startplattform genutzt werden, bevor man den Tauchgang mit einem „Ausflug ins Blaue“ fortsetzt – sprich mit dem Weg durchs offene Wasser, der Anemone City von der Wand des Shark Riffs trennt.
Yolanda Reef:
Die hier 1980 gesunkene Yolanda hat dem Yolanda Reef seinen Namen gegeben. Meistens wird das Yolanda Reef gemeinsam mit dem Shark Reef betaucht. Der Übergang zwischen den beiden Riffblöcken wird dicht über dem Grund genommen, da hier oft ablandige Strömung herrscht.
Mit dem Riff auf der rechten Seite und dem blauen Wasser auf der linken kann die Außenseite des Riffs erkundet werden. Dabei werden die Taucher oft von großen Schwärmen an pelagischen Arten begleitet, ebenso kommen immer wieder Haie und Schildkröten hier vorbei. Sehr vielfältig und dicht bewachsen zeigt sich der Korallengarten dazwischen.
Die Yolanda ist im Jahr 1980 auf ihrem Weg nach Aqaba auf das Riff gelaufen und nach sieben Jahren in eine Tiefe von 50 Meter gerutscht. Erst einige Zeit später verschwand das Wrack ganz im Blauen und liegt nun auf einer Tiefe von circa 150 Meter. Dort hat es für extreme Tech-Taucher seinen ganz eigenen Charme. Die Ladung des Wracks liegt noch auf dem Riffdach und in einer leicht abfallenden Halde auf circa 15 Meter verteilt. Es handelt sich um Toiletten, Badewannen und Waschbecken der Marke Ideal Standard. Die Kloschüsseln haben hier schon so manchem Taucher zum etwas anderem Unterwasser-Selfie verholfen. Mit etwas Fantasie erkennt man auch noch den BMW des Kapitäns. Es liegen noch einige Reifen und die Pedale sichtbar da. Auf der westlichen Seite der Halde befindet sich das Satellite Reef, an dem man genussvoll seinen Sicherheitsstopp halten kann.